Maximinus II. Daia / Hercules Farnese



Maximinus II. Daia / Hercules Farnese


Inventar Nr.: Mü 747
Bezeichnung: Maximinus II. Daia / Hercules Farnese
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 312 n. Chr.
Objektgruppe: Münze
Geogr. Bezüge:
İzmit
hist. Ortsbezeichnung: Nicomedia
Material / Technik: AE (Aes)
Maße: Follis 4,95 g (Gewicht)
Beschriftungen: Vs: IMP C GAL VAL MAXIMINVS PF AVG; Rs: HERCVLI VICTORI; i.F.l. *A, i.A. SMN.


Katalogtext:
Vs: IMP C GAL VAL MAXIMINVS PF AVG; Büste des Maximinus II. mit Lorbeerkranz nach rechts.

Rs: HERCVLI VICTORI; nackter Hercules mit Lorbeerkranz steht nach rechts, auf Keule mit Löwenfell gestützt; i.F.l. *Δ; i.A. SMN.

Die große plastische Kraft der Hercules-Figur unter Maximinus II. Daia wird bei dieser vorzüglich erhaltenen Prägung besonders deutlich. Trotz eines Missverhältnisses zwischen Körper und übergroßem Kopf überzeugt die Ausführung dank des großen Detailreichtums, beispielsweise bei Hercules' Haaren, Brustwarzen und Geschlecht, dem Fell des Löwen und den Astknubbeln der Keule. Bemerkenswert ist die flatternde Binde im Haar (vgl. ALg 447,2 [Gordianus III.] und Mü 705 [Diocletianus]). Auch die Muskulatur der Brust sowie Arme und Beine sind fein durchmodelliert. Das Standmotiv ist gestaltet durch ein ganz durchgestrecktes, belastetes rechtes und ein angewinkeltes linkes Bein. Mit dieser Ausformung ist auch das Aufstützen veranschaulicht - wenn auch die Keule nicht wirklich unter die linke Achselhöhle geklemmt ist. Dass das Fell des Löwen den linken Arm fast vollständig verdeckt und die Verbindung von Keule und Arm verschleiert, wird erst beim zweiten Blick auffällig. Die aufwendige Gestaltung des Fells lenkt ab von dieser Schwäche in der künstlerischen Ausführung.
In Heraclea werden Münzen mit einem sehr ähnlichen, von der Prägestätte Nicomdeia abhängigen, Typus geprägt (Mü 641). Der Typus wird auch verwendet für gleichzeitige Prägungen des Licinius (Mü 710).

(Hamborg/Splitter 2006)



Literatur:
  • Mattingly, Harold; Sydenham, Edward Allen: The Roman Imperial Coinage. London 1923ff, S. 567/75.
  • Splitter, Rüdiger: Meisterwerk im Kleinformat. Antike Münzen bieten Neues zum "Herkules Farnese" und seiner weniger bekannten Variante "Herkules Caserta". In: Antike Welt (5, 2006), S. 53-58, S. 58, Abbildung S. 56 Abb. 6.


Letzte Aktualisierung: 26.06.2025



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