Athena / Herakles Farnese
Athena / Herakles Farnese
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Inventar Nr.:
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Mü 736 |
Bezeichnung:
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Athena / Herakles Farnese |
Künstler / Hersteller:
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unbekannt
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Datierung:
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299 - 200 v. Chr. |
Objektgruppe:
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Münze |
Geogr. Bezüge:
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Mateola, Apulien |
Material / Technik:
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AE (Aes) |
Maße:
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15 mm (Durchmesser) AE 2,72 g (Gewicht)
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Beschriftungen:
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Vs: -; Rs: MAT |
Katalogtext:
Vs: Büste der Athena mit korinthischem Helm nach rechts.
Rs: [MAT]; nackter Herakles steht nach rechts, stützt Keule mit Löwenfell auf Felsen.
Neben den Tetradrachmen Alexanders des Großen (O. Palagia in: LIMC IV [1988] Nr. 687. s.v. Herakles; Moreno 1995, 51 Nr. 4.4.1: Demetrios Polyorketes?; Ridgway 1997, 289 mit Anm. 10; vgl. auch M. Price, The Coinage in the Name of Alexander the Great and Philip Arrhidaeus [1991]) handelt es sich bei den Prägungen von Mateola um die früheste Darstellung des ausruhenden Herakles auf antiken Münzen. Der rechte Arm des im Profil gezeigten Herakles ist angewinkelt an den Rücken gezogen. Es ist nicht zu erkennen, ob die Hand die Hesperidenäpfel hält. Die Keule ist auf ein flaches Gegenlager (Felsen?) gestützt, der linke Arm ist parallel bis weit nach unten an die Keule gelegt. Zwischen Keule und Körper ist das herabhängende Löwenfell zu erahnen.
Trotz der sehr schematischen Wiedergabe der Figur glaubt Moreno (1995, 242ff.) auf dem Münzbild den Herakles 'Typ Farnese' erkennen zu können, eine der drei von ihm aus antiken Wiederholungen und Münzbildern rekonstruierten Herakles-Statuen des Lysipp. Für ihn charakteristisch ist das weit ausschreitende Standmotiv, wie es auch bei den dreidimensionalen Wiederholungen der Figur überliefert ist. Smith (1991, 64f.) und Ridgway (1997 a.O.) stehen der Unterscheidung in verschiedene Typen kritisch gegenüber.
Weitere hellenistische Prägungen mit Herakles-Darstellungen stammen aus Herakleia/Pontos (O. Palagia in: LIMC IV [1988] Nr. 660. s.v. Herakles. [AR Stater] und Kroton (O. Palagia in: LIMC IV [1988] Nr. 661.* s.v. Herakles [AR Diobol]). Zur antiken Stadt Mateola (Sassi di Matera) vgl. Plin. NH III 105 und H. Philipp in: RE XIV (1930) Sp. 2182 s.v. Mateolani.
Letzte Aktualisierung: 26.06.2025