Terrakottaplättchen mit Greifen

Katalogtext:
Ton hellbraun. Vorderseite und Seitenflächen weiß grundiert und dunkelrot bemalt, bei der Bemalung der Ränder wird gelegentlich auch die Rückseite gefärbt. Die Figur ist mit Blattgold belegt. Die Darstellung ist aus Stempeln gewonnen, sie erscheinen in erhabenem Relief. Die Herstellung erfolgte vermutlich serienweise durch mehrfaches Eindrücken eines Stempels in einen größeren, etwa 2 mm dicken Tonfladen; das eingestempelte Motiv wurde anschließend aus freier Hand mit einem schräg nach innen gestellten Messer als rechteckige Scheiben herausgeschnitten; die Rückseite ist glatt verstrichen. Beim Brand haben sich die Plättchen meist verzogen. Grundierung, Bemalung und Vergoldung stellenweise erhalten. L. untere Ecke weggebrochen.

Greif im Ansprung nach r.; r. Flügel ist oberhalb des Rückens in leichtem Schwung schräg aufwärts gerichtet; Ecke des l. Flügels hinter dem Hals. Kopf und Hals sind ein wenig zurückgenommen. Hinterbeine stehen parallel, Vorderbeine sind unterschiedlich hoch angehoben, Schwanz in weiten Windungen S-förmig gebogen.

Tarentinisch. 2. Hälfte 4. Jh. v. Chr.

(Sinn 1977)

• Sinn, Ulrich: Antike Terrakotten. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Vollständiger Katalog. Kassel 1977, S. 49+50, Abbildung S. Taf. 35, Kat.Nr. 103e.