Widderkopf



Widderkopf


Inventar Nr.: Sk 139
Bezeichnung: Widderkopf
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 2. Jh. n. Chr., antoninisch
Epoche/Stil:antoninisch (GND: 118503499)
Objektgruppe: Skulptur
Geogr. Bezüge:
Römisches Reich
Fundort: Anatolien
Material / Technik: Cremefarbener, mittel-großkristalliner Marmor
Maße: 23,5 cm (Höhe)
28,5 cm (Länge)
23,5 cm (Breite)


Katalogtext:
Der lebensgroße Widderkopf ist bemerkenswert naturalistisch gebildet. Seine Asymmetrien und der Bruch auf seiner Rückseite sprechen dafür, dass er ursprünglich leicht nach links gewandt war. Der gestreckte vordere Teil des Schädels weist einen deutlichen Höcker auf. Dicke Brauenwülste wölben sich über die vortretenden mandelförmigen Augen. Die länglichen schmalen Ohren liegen am Kopf an. Ein dichtes Fell aus kurzen, dicken, voluminösen Lockenbüscheln, die durch Meißelrillen untergliedert sind, bedeckt die Stirn oberhalb der Brauenwülste. Von dort aus winden sich gedrehte Hörner hinter den Ohren vorbei nach vorne. Ihre Spitzen stehen seitlich ab. Die Hörner haben eine geriffelte plastische Struktur.

Der Kasseler Widderkopf findet eine enge Parallele in einem Stück unbekannter Herkunft aus der Sammlung Norbert Schimmel (Settgast 1978, Sotheby’s 1997). Derartige Köpfe könnten von freiplastischen Widderfiguren stammen und an Entwürfe hellenistischer Zeit in der Art des Bronzewidders von Palermo anknüpfen (Settgast 1978, Bonasca 1996, Setari 1998). Eine Verwendung in architektonischem Zusammenhang wäre zwar ebenfalls denkbar, ist aufgrund der leichten Drehung des Kopfes aber eher unwahrscheinlich. Die Gestaltung des lockigen Fells auf der Stirn legt eine Datierung des Kasseler Widderkopfes in antoninische Zeit nahe.

(Zimmermann-Elseify 2007)



Literatur:
  • Gercke, Peter; Zimmermann-Elseify, Nina: Antike Skulpturen und Neuzeitliche Nachbildungen in Kassel. Bestandskatalog. Mainz 2007, S. 202, Abbildung S. 203, Kat.Nr. 63.


Letzte Aktualisierung: 05.11.2024



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