Gürtel



Gürtel


Inventar Nr.: Br 727
Bezeichnung: Gürtel
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 750 - 600 v. Chr.
Objektgruppe: Gerät
Geogr. Bezüge: Urartu
Material / Technik: Bronze
Maße: ergänzt 95,5 cm (Länge)
(Naumann 1980) 10,0-10,4 cm 10,4 cm (Breite)
603 g (Gewicht)


Katalogtext:
Das linke Ende ist in voller Breite ergänzt. Grüne und rote Patina.





Der Gürtel ist aus einem starken Bronzeblech gefertigt, die Ornamente sind von innen nach außen getrieben und Konturen und Innenbezeichnung an Tieren und Rosetten zusätzlich von außen graviert. Das Bildfeld wird allseitig von einer plastischen Rippe gerahmt. Es zeigt drei friesartige, nicht begrenzte Zonen übereinander, in denen Rosetten mit Tieren abwechseln. Die Abfolge von Rosetten und Tieren ist bei allen drei Friesen gleich, doch während die gleichen Tiere in der oberen und der unteren Zone übereinander stehen, ist der Rapport der mittleren Reihe um ein Ornament verschoben. Die Abfolge ist, vom rechten, erhaltenen Ende aus:





Sirene mit Hundekopf - Rosette Typ 1 - Sirene mit Hundekopf;





Rosette Typ 2 - Löwe - Rosette Typ 2;





Löwe - Rosette Typ 2 - Löwe;





Rosette Typ 1 - Greif - Rosette Typ 1;





Greif - Rosette Typ 1 - Greif;





Rosette Typ 2 - Eber - Rosette Typ 2;





Eber - Rosette Typ 2 - Eber;





Rosette Typ 1 - Sphinx - Rosette Typ 1.





Alle diese Tiere sind nach links gerichtet. Es folgen gegenläufig:





Sphinx - Rosette Typ 1 - Sphinx;





Rosette Typ 2 - Steinbock - Rosette Typ 2;





Steinbock - Rosette Typ 2 - Steinbock;





Rosette Typ 1 - Löwengreif - Rosette Typ 1;





Löwengreif - Rosette Typ 1 - Löwengreif;





Rosette Typ 2 - Stier - Rosette Typ 2;





Stier - Rosette Typ 2 - Stier.





Rosette Typ 1 besteht aus einem mittleren Buckel, der von sechs Buckeln umgeben ist, auf denen kleine Pyramiden aus sechs Kreisen sitzen, Rosette Typ 2 aus einem mittleren Buckel und je vier Buckel und Rauten, die die Blätter bilden. Bei den Tieren sind Muskeln, Fell, Federn, Haare und Zehen durch Gravur und Kreispunzen angegeben. Auch bei diesem Gürtel sind entlang der Kanten kleine Löcher durch das Blech gestoßen.





In der Aufgliederung in drei Zonen mit abwechselnd Tieren und Rosetten in verschobener Anordnung gleicht dem Kasseler Gürtel ein Gürtelfragment, das in München ausgestellt war; weitaus häufiger ist die Anordnung mit abwechselnd übereinandergesetzten Tier- und Rosettenreihen, wie z. B. bei einem Gürtel vom Urumia-See. Diese beiden Gürtel weisen auch verwandte Rosetten auf.





Die verschiedenen Tiere und Fabelwesen können bei den Gürteln nicht mehr auf eine konkrete Bedeutung festgelegt werden (wie Macht - Stärke - Schutz); sie sind abstrahiert und geometrisch-ornamental angeordnet und wahrscheinlich dekorativ aufzufassen.





Urartäisch, Ende 8-7. Jh. v. Chr. Vgl. (Naumann 1980)



Literatur:
  • Naumann, Friedericke: Antiker Schmuck. Vollständiger Katalog der Sammlung und der Sonderausstellung vom 31.5. bis 31.8.1980. Kassel 1980, S. 74, Abbildung S. Taf.36, Kat.Nr. als Alg 219; inkl. Zeichnung.


Letzte Aktualisierung: 14.08.2024



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