Löwenkopf / Griff eines Sarkophages (?) / Türzieher (?)
Löwenkopf / Griff eines Sarkophages (?) / Türzieher (?)
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Inventar Nr.:
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Br 707, 2 |
Bezeichnung:
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Löwenkopf / Griff eines Sarkophages (?) / Türzieher (?) |
Künstler / Hersteller:
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unbekannt
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Datierung:
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2. Jh. n. Chr. |
Objektgruppe:
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Gerät |
Geogr. Bezüge:
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Syria (Römisches Reich) |
Material / Technik:
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Bronze |
Maße:
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20 cm (Höhe) 20 cm (Durchmesser)
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Katalogtext:
Vollguss. Braungrüne Patina; je drei Eisennägel von der ursprünglichen Befestigung erhalten.
Löwenkopf ringsum eingerahmt durch zwei Reihen von Mähnenzotteln, diese als plastische Erhebungen, mit parallel eingeritzten geraden oder gebogenen Linien wiedergegeben. Im geöffneten Maul halten die aufeinander gesetzten Eckzähne den Griff-Ring. Wulstige Augenbrauen, Augapfel von Lidern abgesetzt, Nasenlöcher eingetieft.
Löwenkopfmasken werden häufig als Tragegriffe an Holzsärgen, als Türzieher, auch als Möbelappliken (vgl. Bieber Nr. 325) verwendet.
Rundplastische Köpfe mit annähernd rundem Büstenausschnitt (dieser auf der Rückseite stets hohl) wurden als Appliken am Ende der geschwungenen Bettlehne (lat. fulcrum), auch sonst an Möbeln, Truhen, Gefäßen und als Schmuck an Prunkwagen angebracht. Die antike Verwendung lässt sich manchmal nicht mit Sicherheit angeben. Diese häufig mit dionysischen Motiven reichverzierten Möbel und Gegenstände gehörten zur Ausstattung der Häuser wohlhabender Bürger und wurden z. T. auch mit ins Grab gegeben (für zwei Klinen aus Amiternum bezeugt. Wagen als Grabbeigabe in Ungarn und Bulgarien üblich).
(Höckmann 1973)
Literatur:
- Höckmann, Ursula: Antike Bronzen. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Kassel 1973, S. 38, Abbildung S. Taf. 25, Kat.Nr. 88.
Letzte Aktualisierung: 14.08.2024