Hadra-Hydria mit Hähnen



Hadra-Hydria mit Hähnen


Inventar Nr.: T 496
Bezeichnung: Hadra-Hydria mit Hähnen
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 4. V. 3. Jh. v. Chr.
Objektgruppe: Gefäß
Geogr. Bezüge: Alexandria
Material / Technik: Beigefarbener Ton mit Überzug; braunschwarze Glanztonbemalung; blaurosa Farbe
Maße: 34,1 cm (Höhe)
Größter Durchmesser 13 cm (Durchmesser)
Fußdurchmesser 7,9 cm (Durchmesser)


Katalogtext:
Das ursprüngliche Wassergefäß hat einen gestreckt schlanken Körper, der sich nach unten stark verjüngt und in einen massiven, konischen bis tellerförmigen, schmalen Fuß übergeht. Die Schulter steigt zum hohen, leicht ausladenden Hals hin an; ein breiter, scheibenförmiger Rand umgibt die Mündung. Seitlich unter der Schulter setzen zwei aufwärts gebogene Horizontalhenkel eng am Körper an; der Hydria-typische Vertikalhenkel hinten sitzt auf dem Schulterrand und ist unter dem Scheibenrand an den Hals angefügt; zwei Rotellen verbinden Henkel und Lippe. Der obere Gefäßteil ist figürlich und ornamental bemalt, der untere tongrundig belassen; der außen mit Glanzton überzogene Fuß hat zwei ausgesparte tongrundige Ringe. Über einem breiten, von je einer Linie gesäumten Band ist in der Henkelzone auf (A) unten der Kampf zweier Hähne, darüber ein perspektivischer Hakenkreuzmäander dargestellt; seitlich begrenzt je ein schmales Feld mit diagonalen gekreuzten Doppelstrichen das zweiteilige Mittelfeld. Die Hähne mit blaurosa Kamm und Halslappen sind skizzenhaftgezeichnet; der Mäander darüber ist schwarz und rosa gemalt. Auf (B) hängt zwischen gleichen Seitenfeldern eine Volutenpalmette mit zwei Ranken herab. Auf die Halsfront mit einer vertikalen Punktreihe und Punktrosette läuft aufsteigend je ein Lorbeerzweig zu. Den Halsansatz und Mündungsrand zieren eine Punktreihe, den Schulteransatz ein Band und eine Linie. Den Mündungsteller schmücken konzentrische Kreise, den Henkel kurze Striche.

Das Gefäß gehört zu einer Gruppe hellenistischer Keramik, die nach ihrem wichtigsten Fundort in der Nekropole Hadra östlich von Alexandria in Ägypten benannt worden ist. Die Hadra-Hydrien, ursprünglich mit einem Deckel verschlossen, dienten als Aschenurnen. Ein Teil der Hydrien trägt Inschriften, die den Namen, die Herkunft, Stellung und das Todesdatum des Verstorbenen angeben. Die vorwiegend aus dem 3. Jh. v. Chr. stammenden Hydrien sind auch außerhalb Ägyptens gefunden worden (Kreta, Zypern, Rhodos).

(Yfantidis 1990)



Literatur:
  • Yfantidis, Konstantinos: Antike Gefäße. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Melsungen 1990, S. 283-284, Abbildung S. 283-284, Kat.Nr. 210.
  • Felgenhauer, Annette: Ägyptische und Ägyptisierende Kunstwerke. Staatliche Museen Kassel. Vollständiger Katalog. Kassel 1996, S. 90+91, Abbildung S. 90+91, Kat.Nr. 20.


Letzte Aktualisierung: 14.08.2024



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