Boiotische Vogelschale mit Untersatz



Boiotische Vogelschale mit Untersatz


Inventar Nr.: T 430
Bezeichnung: Boiotische Vogelschale mit Untersatz
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: um 550 v. Chr.
Objektgruppe: Gefäß
Geogr. Bezüge: Böotien
Material / Technik: Graugelber Ton, weißer Überzug, braunschwarzer und braunroter Firnis, Ritzung
Maße: 25,5 cm (Höhe)
30-32 cm (Durchmesser)


Katalogtext:
Das tiefe Becken mit vier Horizontalhenkeln am Mündungsrand steht auf hohem zylindrischen Fuß mit flachem Standring. Der hohle Fußstiel ist unten rechteckig, oben dreieckig durchbrochen, dazwischen ein plastischer Ring; er ist mit Strichreihe, Reifen, mit gefüllten Dreiecken und Gittermustern verziert. Das Becken zeigt außen einen breiten Fries in der Mitte: drei langgestreckte Vögel fliegen (Schnäbel zur Mündung gerichtet) nach links, begleitet von gegitterten Dreiecken und konzentrischen Kreisen, getrennt durch Felder mit Palmetten und Lotosblüten. Gerahmt von je einem Tangentenspiralenfries folgen darunter ein alternierender Lotosblütenfries und ein Strahlenkranz, darüber in der Henkelzone eine Winkelreihe. Die Innenseite der Schüssel ist mit konzentrischen dunkelbraunen Streifen dekoriert.

Das Gefäß gehört einer Gattung an, die im 6. und frühen 5. Jh. v. Chr. in Böotien hergestellt wurde und nach den fliegend dargestellten Vögeln benannt worden ist. Die Darstellung der wie auf dem Rücken fliegenden Vögel ist unterschiedlich interpretiert worden. Man hat daraus geschlossen, daß die Schalen aufgehängt oder als Deckel von Grabgefäßen verwendet wurden. Diese Wiedergabe könnte aber auch durch den Malvorgang bedingt sein, weil der Maler - die Schale auf die breite Mündung gestellt - die Vogelzone von links nach rechts zeichnete.

(Yfantidis 1990)



Literatur:
  • Yfantidis, Konstantinos: Antike Gefäße. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Melsungen 1990, S. 155-156, Abbildung S. 155, Kat.Nr. 91.


Letzte Aktualisierung: 25.06.2025



© Hessen Kassel Heritage 2025
Datenschutzhinweis | Impressum