Kanne (mit Blumenhenkel)



Kanne (mit Blumenhenkel)


Inventar Nr.: T 428
Bezeichnung: Kanne (mit Blumenhenkel)
Künstler / Hersteller: unbekannt
Datierung: 2. Jh. v. Chr.
Objektgruppe: Gefäß
Geogr. Bezüge: Athen
Material / Technik: Hellbrauner Ton; glänzender mittelbrauner bis schwarzer Überzug; weiße und beige Deckfarbe; rote Bemalung
Maße: 31,5 cm (Höhe)
Größter Durchmesser 16,4 cm (Durchmesser)
Fußdurchmesser 6,5 cm (Durchmesser)


Katalogtext:
Die Kanne mit eiförmigem, nach unten sich verjüngendem Körper, steht auf einem kleinen, profilierten Fuß. Von der flachen Gefäßschulter setzt sich der enge, konkav geschwungene Hals durch drei Wulste ab. Die schalenförmige Mündung ist über einem Wulst an beiden Seiten eingedrückt, die vorkragende Lippe dort zu einer Spitze emporgezogen. Der Henkel in Form eines Akanthusstengels steigt von der Schulter empor und liegt auf der Lippe; seine Mohnblüte ragt über die Mündung; ihn umgeben drei plastische Blätter über der Schulter und vor der Lippe. Das Gefäß ist mit schwarzbraunem Malton überzogen und durch zwei Ornamentsysteme ritzverziert: mit einem Band aus viereckigen Flächen - alternierend durch Kreuzschraffuren oder schwarz-weiße Schachbrettmuster gefüllt - und mit einer Wellenranke aus weißen Beeren und beigefarbenen Efeublättern; den Hals schmücken ein Flächenband und eine Ranke darunter; die Schulter und den Bauch zieren zwei Flächenbänder und darunter eine Ranke, von Kreuzschraffuren und farbigen Dreiecken gesäumt. Tongrundige Rillen und Wulstprofil trennen die Dekorzonen. Der Lippenrand war mit einer roten Rille und abwechselnd weißen und beigefarbenen Strichen versehen; rot waren auch die tongrundigen Rillen am Fuß und zwischen den Wulsten am Halsansatz bemalt.

Gefäßform und Bildung des Henkels lassen den Einfluß metallener Vorbilder erkennen. Die helle Bemalung auf dunklem Grund ist charakteristisch für die Westabhang-Keramik. Die unfigürliche Dekoration im Wechsel von schlichten geometrischen Ornamenten mit einfachen pflanzlichen Motiven ist im Hellenismus geläufig.

(Yfantidis 1990)



Literatur:
  • Yfantidis, Konstantinos: Antike Gefäße. Staatliche Kunstsammlungen Kassel. Eine Auswahl. Melsungen 1990, S. 281-282, Abbildung S. Farbtaf. 14+ S. 281, Kat.Nr. 208.


Letzte Aktualisierung: 25.06.2025



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